Auch das zweite Treffen war ein voller Erfolg! 15 Piloten mit Ihren Fluggeräten, davon 7 Atos-Trikes (davon zwei Doppelsitzer-Trikes mit Elektro und Benziner-Antrieb – in 5 Minuten umbaubar), 2 Atos e-Lifts, 2 e-Motorgleitschirme, 2 Archaeopteryx‘ und 2 Swifts trafen sich am 1. Juni auf dem schönsten Flugplatz Süddeutschlands (so der claim der SFG Binningen). Die beiden Archis gehörten zwei älteren Herren, die sehr viel mit ihrem Elektroflieger in der Luft sind und deshalb heute mangels Thermik auf einen Flug verzichteten.
Die SFG Binningen hat schon langjährige Erfahrung mit gemischtem Flugbetrieb. So erstaunt es nicht, dass die Eingliederung in den gruppeneigenen Flugbetrieb bestens gelang. In Deutschland besteht auf allen Flugplätzen eine Flugleiterpflicht. Die SFG stellte an diesem Tag einen Profi, der gekonnt die Information und wo notwendig die Koordination unterstützte. Vorgewarnt, bemühten sich die Piloten, die gelernten und dem Organisator für einen Refresh bereitgestellten Funkphrasen korrekt anzuwenden. Mithörende SFG-Mitglieder äusserten sich lobend zum Funkverkehr.
Die ersten beiden Piloten trafen bereits am Freitag ein und nutzten den schönen Nachmittag zusammen mit dem Organisator Walter Meier, Mitglied der SFG Binningen, für einen erfolgreichen Flug. Urs Häusermann flog mit seinem Swift knapp drei Stunden und kam mit immer noch halbvollen Akkus zurück. Gegen Abend stiessen noch drei weitere Piloten dazu. Christian nutzte den ruhigen Abend um drei Akkus mit seinem e-Gleitschirm ein erstes Mal zu leeren. Es dämmerte bereits, als er ein letztes Mal eine perfekte Landung hinlegte.
Die Piloten, die im bescheidenen Schlafraum der Luftkutsche oder auf dem Camping der SFG übernachteten, gingen zusammen mit den Organisatoren zum Nachtessen ins benachbarte Beuren – in den Kranz. Dieses Restaurant, das von einem jungen Inder geführt wird, überzeugte rundum! Sein Vater, der um 19 Uhr als Koch eintraf, bereitete uns schmackhaftes Essen. Wir waren sehr zufrieden und glücklich im Kranz.
Wie schon am ersten Treffen in Langenthal startete der erste Elektro-Gleitschirmpilot am frühen Samstagmorgen zu drei weiteren rund zwanzigminütigen Flügen. Er nutzte die noch ruhigen Verhältnisse und die schöne Stimmung im Riedgebiet des Flugplatzes. Zu dieser Zeit war ansonsten noch kein Flugbetrieb und er konnte ungestört seine Flugkünste ausleben. Fazit für andere Flugfelder (die Binninger wissen das schon lange!): Motorgleitschirme sind überhaupt kein Problem, da sie typischerweise ausserhalb oder am Rande der normalen Flugzeiten starten und landen. Trikes sind eh kein Problem, weil sie sich wie jedes andere Flächenflugzeug normal in den Flugverkehr einordnen können.
Die Gastfreundschaft der Binninger war hervorragend. Alles Notwendige wie ein Gasgrill, Getränke in grosser Auswahl und eine Kaffeemaschine standen bereit. Das Essen und die Grillwaren nahm jeder Pilot gemäss seinen Vorlieben selber mit. Das Wetter zeigte sich entgegen den ursprünglichen Prognosen nicht von der perfekten Thermikseite – der Himmel war vollständig von hohen Wolken behangen. Dies verunmöglichte uns ausgedehnte Thermikflüge, wie ein solcher am Vortag Urs gelang. Übrigens flog Peter mit seinem Archaeopteryx am Freitag vom Nachbarflugplatz Stahringen an den Titisee und wieder zurück – dafür brauchte er nur einen Bruchteil der verfügbaren Energie seines Akkus. Die positive Seite des Wetters war die angenehme Temperatur, so dass man ohne Sonnenbrand und Schweisstropfen bei den Fluggeräten intensiv Erfahrungen und Tipps austauschen und einiges direkt am Fluggerät erklären konnte. Einer der beiden Archi-Piloten meinte: Ich habe noch nie an einem Tag so viel übers Elektrohängegleiterfliegen und dessen Technik erfahren!
Am Nachmittag flog von Riedlingen (D) kommend der deutsche Tüfftler und Guru Toni Roth aus Messhausen (D) ein. Zusammen mit deutschen Kollegen entwickelte er vorerst den e-Lift (zwei solche flogen heute) und dann auch Trikes mit Atos-Flächen. Auch die meisten der anwesenden Trikes stammten von ihm. Die knapp 100 km flog Toni mit seinem Doppelsitzertrike mit dem Benziner, denn er wollte am Abend auch wieder zurückfliegen, was mit dem E-Antrieb mit diesem Fluggerät auf Grund der beschränkten Akkukapazität noch nicht möglich ist. Kaum gelandet, wurde der grosse Meister der Elektro-UL-Szene gleich in Beschlag genommen. Seine Anwesenheit ermöglichte den Piloten den einen oder anderen Tipp zu holen.
Etwas später dann das zweite Fly-in. Ueli hatte am Freitag seinen Elektroantrieb in Binningen deponiert und flog sein in Mengen stationiertes Trike mit dem Benziner zu uns nach Binningen. Auf Grund eines Problems mit seinem Motor musste er unterwegs auf einem Feld eine Sicherheitslandung machen, was zur Folge hatte, dass er erst am späteren Nachmittag in Binningen eintraf. Er übernachtete auf dem Platz und flog am Sonntag sein Fluggerät wieder zurück in den Stall in Mengen – wer weiss, vielleicht steht das Trike schon bald in Binningen und Ueli muss eine Stunde weniger lang zum Fliegen fahren.
Dass auch nichtfliegende e-Piloten da waren, war sehr erfreulich. Lobenswert auch, dass sich alle Angemeldeten, die letztendlich aus verschiedenen Gründen nicht kommen konnten, sich vorgängig abgemeldet haben, besten Dank dafür.
Ein grosser Dank
dem Vorstand der SFG Binningen, der unkompliziert diesen Anlass auf dem schönsten Flugplatz Süddeutschlands ermöglichte,
dem Flugleiter Devit für seine perfekte Unterstützung der Piloten,
den anwesenden Piloten, die teilweise einen weiten Weg zu uns unter die Räder nahmen und
den Piloten, die umsichtig, sicher und unfallfrei geflogen sind.
Der Dank der Piloten an mich für die Teilnehmerliste mit den umfassenden Informationen zu den Piloten, ihren Fluggeräten und Instrumenten sowie wie die Unterlagen zum Flugplatz Binningen und die Funkphrasen bestärkte uns, dass diese Info sehr wertvoll ist.
Auch nach diesem zweiten Treffen tönte es allenthalben: Wir wollen uns wieder treffen, austauschen und zusammen in die Luft!
Die Organisatoren
Walter Meier und Urs Häusermann